Das Last Interview mit Melanie Raabe

Melanie Raabe ist eine deutsche Bloggerin und Bestseller-Autorin. Ihr Thriller "Die Falle" war international eines der heißumkämpftesten Bücher der letzten Jahre und wurde bislang in 21 Länder verkauft.

Welches Buch hast du als letztes gelesen?

"Die Middlesteins" von Jami Attenberg. Eine tragikomische jüdische Familiengeschichte, die in Chicago angesiedelt ist. Eigentlich wollte ich "Here I Am" von Jonathan Safran Foer lesen, einen Roman, auf den ich sehr lange und sehnsüchtig gewartet habe. Der ist allerdings ein ziemlicher Wälzer, und für mich stand eine Reise nach Schottland an. Da ich gerne mit leichtem Gepäck reise, musste der 600-Seiten-Band daheim bleiben.

Was war der letzte gute Film, den du geschaut hast?

Skeleton Tree/One More Time With Feeling - der Film zum neuen Album von Nick Cave, der kürzlich einen Abend lang in ausgewählten Kinos lief. Ein Film, der nicht nur das Entstehen neuer Songs von Nick Cave and the Bad Seeds zeigt, sondern in dem Nick Cave auch die Trauer um seinen tödlich verunglückten Sohn verarbeitet hat. Ein Film darüber, was es heißt, durch und durch Künstler zu sein, ein Film über Leben und Sterben, über Kreativität, übers Älterwerden, über die ganz großen Fragen. Und natürlich ein Film mit ganz fantastischer Musik. Ich war tief beeindruckt.

Das letzte gute Album?

Ich schwelge immer noch in "A Moon Shaped Pool" von Radiohead. Teile meines letzten Romans, "Die Wahrheit", sind zu diesem Album entstanden.

Mit welchem Programm hast du dein letztes Buch geschrieben?

Open Office!

Wo oder auf was für einem Gegenstand hast du deine letzte Notiz gemacht?

Tatsächlich in meinem Notizbuch. Es hätte aber ebensogut mein Mobiltelefon, ein Bierdeckel oder meine Handinnenfläche sein können.

In welche Romanfigur hast du dich zuletzt verliebt?

In den Jungen aus Tilman Rammstedts Roman "Morgen mehr".

Was ist ein guter letzter Satz?

Der letzte Satz aus "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells: "Ich bin bereit."

Wann hattest du das letzte Mal gar keine Lust zu schreiben?

Als ich mein letztes Buch just beendet hatte. Wenn ein großes Projekt beendet ist, mag ich einfach ein paar Tage lang feiern und froh sein.

Was war die letzte coole App, die du benutzt hast?

"Freedom". Die unterbricht für eine von mir voreingestellt Zeit meine Internetverbindung. Beim Schreiben ziemlich hilfreich. So kann es mir nämlich nicht passieren, dass ich "nur ganz kurz" meine Mails checken will - und erst fünf Stunden später wieder zu mir komme, während ich auf Wikipedia alles über Captain America lese - ohne auch nur die geringste Erinnerung, wie ich dort gelandet bin.

Was war die letzte beeindruckende Stadt, in der du warst?

Budapest.

Die letzte Frage ist keine Frage. Hier hast du Platz, um von einem Projekt zu erzählen, einfach etwas Schönes zu sagen oder zu schweigen. Was du möchtest?

Ich bin vorhin über ein Zitat meines Lieblingsschriftstellers Jonathan Safran Foer gestolpert, das ich hier vollkommen kontextlos zum Besten geben möchte: “You cannot protect yourself from sadness without protecting yourself from happiness.”